„Wir hätten es wissen sollen. Soviel ist sicher. Doch wenn die Wahrheit auch so klar vor uns lag, so strahlend hell und gnadenlos, so stechend scharf, wir konnten sie nicht sehen. Wie hätten wir auch? Zum Sehen braucht man Augen.
Und in unserer blinden Dunkelheit haben wir sie aufgefressen. Wir haben sie ausgetrocknet. Wir haben sie leer gesogen. Wir haben alles verbrannt, was sie uns hergegeben hat.
Erst aus Lust.
Dann aus Gier.
Und dann aus Durst.
Wer weiß, wie viele von uns damals zu Staub zerfielen? Nur der Wind, der ewig mahnende. Es wird für immer sein Geheimnis sein.
Und jetzt, wo meine Augen offen sind und ich sie sehe, wie sie sich vor uns erstreckt, so kahl und leer, scheint es mir, dass die besser dran sind, die der Wind mit sich nahm.
Wir haben sie geopfert, mein Kind. Zu blind um zu erkennen, dass wir nur ein Teil von ihr sind, haben wir sie zur Wüste gemacht. Die Wahrheit hat uns zuletzt eingeholt; wir können uns nicht über sie erheben.
Der Wind mahlt uns zu Wüstensand.“